Ernährungsberatung, Heil-und Kräutergarten

Eine ordnungstherapeutische Ernährungsberatung begleitet die homöopathische Behandlung. Ergänzend werden praktische Kochnachmittage für Patienten und ihre Angehörigen angeboten. Der umgebende Heil-und Kräutergarten ist der Praxis angegliedert. Dort können die ausgeschilderten Kräuter betrachtet, Blätter zwischen den Fingern zerrieben und ihr Geschmack erlebt werden.

Grundlage der Beratung ist eine moderne Auffassung von Vollwerternährung, bei Bedarf auch vegetarisch oder vegan.

Wissenschaftlich werden die Lebensmittel für eine vollwertige Ernährung in vier Wertstufen eingeteilt, von „sehr empfehlenswert“ bis „ nicht empfehlenswert“.

Wertstufen für die Einteilung von Lebensmitteln (nach Schlieper*)

Stufe Wertstufen Mengenempfehlung Beispiele
I Sehr empfehlenswert
gering verarbeitet, unerhitzt
etwa die Hälfte der Nahrungsmenge gekeimtes Getreide, geschrotetes Getreide, Frischkornmüsli,
frisches Obst und Gemüse, Vorzugsmilch, Rohmilchprodukte, Nüsse, Samen, Kräuter und Gewürze, kalt gepresste Öle
II Empfehlenswert
mäßig verarbeitet,
vor allem erhitzt
etwa die Hälfte der Nahrungsmenge Vollkornbrot, -nudeln, -backwaren, gegarte Kartoffeln, erhitztes oder TK-Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Butter (mäßig), kaltgepresste Öle, pasteurisierte Milch und Milchprodukte,
Fisch (mäßig), wenn überhaupt: Fleisch, Eier, Kräuter- und Früchtetees,
Meersalz , Honig
III Weniger empfehlenswert
verarbeitete Lebensmittel,
vor allem konserviert
nur selten verzehren Auszugsmehlprodukte, Obst- und Gemüsekonserven, fertige Sojaprodukte, H- Milch, Fleisch- und Wurstwaren, raffinierte Fette und Öle, Nektare, schwarzer Tee, Kaffee, Bier, Wein, Produkte mit Zusatzstoffen
IV Nicht empfehlenswert
stark verarbeitete Lebensmittel,
Isolate, Präparate
möglichst meiden Stärke, Zucker, Süßigkeiten, Innereien, Schmalz, Fruchtsaftgetränke, Cola-Getränke, Instant-Getränke, Spirituosen, , frittierte Kartoffelgerichte,
Nuss-Nougatcreme, gehärtete Fette, Schmelzkäse und Käseimitat, Vitaminpräparate, Aromen, Süßstoffe, Geschmacksverstärker

Schlieper, Cornelia A.: Grundfragen der Ernährung, 20. akt. Aufl., Büchner Handwerk und Technik: Hamburg, 2010

 

Etwa die Hälfte der Lebensmittel soll reif, roh und wenig erhitzt  (weniger als 30°C) verzehrt werden, z. B. als Obst-Nüsse Müsli,  Rohkost, Blattsalat und Rohmilch- oder aus Bio-Sojabohnen selbst gewonnene Sojaprodukte. Die andere Hälfte der Lebensmittel kann gekocht aufgenommen werden. Durch Erhitzen werden gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe z.B. bei Hülsenfrüchten zerstört oder erst verdaulich gemacht,  z.B. bei Kartoffeln. Bei einer reinen Rohkost-Ernährung ist die Lebensmittelauswahl eingeschränkt. Dadurch kann die Vitamin- und Mineralstoffversorgung gefährdet werden.

Die Speisen sollen fettarm und Nährstoff-schonend zubereitet werden.

Intensiv verarbeitete Lebensmittel wie Stärke, Industrie-Zucker oder Haushalts-Salz und Nahrungsergänzungen werden abgelehnt. Technologien wie Gentechnik oder Bestrahlung werden in der Vollwerternährung gemieden.
Nach Möglichkeit werden ökologisch erzeugte Lebensmittel (Bio-Siegel) verwendet.

Tipp:

Aluminium und seine Verbindungen stehen nach neueren Forschungserkenntnissen verstärkt im Verdacht,  Alzheimer zu fördern. Der Verzicht auf Aluminium im Haushalt (Töpfe, Pfannen, Grillroste, Besteck, Folie u.s.w.), die Vermeidung von Kosmetika mit Aluminiumsalzen (z.B. in Deodorants), das Ächten von Lebensmitteln, die den Zusatzstoff E 541 (Natriumaluminiumphosphat) enthalten, der Umgang mit   aluminiumverpackten, fetthaltigen Lebensmitteln (Abdeckungen von Quark, Joghurt u.Ä. nicht ablecken oder abkratzen), sowie die Ablehnung von

Medikamenten und Impfstoffen mit Anteilen von Aluminiumhydroxid sollten jede Vollwerternährung begleiten.

Praktische Umsetzung der Vollwerternährung

In der Vollwerternährung werden die Lebensmittel vielfältig und abwechslungsreich ausgewählt.

Als Getränk eignen sich Wasser, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetee. Die Trinkmenge lehnt sich mit 1,5- 2 Liter an die Empfehlungen der DGE an.

Gemüse und Obst werden täglich verzehrt. Ein Maßstab ist die Empfehlung 5 am Tag – 5 Portionen Gemüse und Obst jeden Tag. Frisches Obst ist immer ein leckerer Nachtisch, eignet sich als Zwischenmahlzeit und kann auch sehr gut zusammen mit Quark, Joghurt oder Frischkornbrei und ähnlichem verzehrt werden. Gemüserohkost schmeckt sehr gut als Beilage zu Brot oder zu warmen Mahlzeiten. Salate werden mit kaltgepressten, nicht raffinierten Ölen zubereitet. Gegartes Gemüse bietet reiche Abwechslung bei warmen Mahlzeiten als separate Beilage oder Bestandteil von Aufläufen und Eintöpfen. Gemüse und Obst der Saison und aus der Region ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern oft auch preiswerter und gut im Geschmack.

Getreide findet sich in vielfältiger Weise in der Vollwerternährung. So ist der Frischkornbrei zum Frühstück aus eingeweichten Getreidekörnern oder aus gekeimtem Getreide ein wichtiger Bestandteil der Vollwertkost. Gemahlen zu Vollkornmehl wird Getreide zu Brot, Nudeln oder Backwaren verarbeitet. Ganze, gegarte Körner eignen sich gut für Suppen, Gemüsefüllungen oder Bratlinge.

Kartoffeln werden in der Vollwerternährung gerne in Form von Pellkartoffeln oder anderen fettarmen Zubereitungen verzehrt.

Hülsenfrüchte bieten mehr als nur Eintopf. Als Salat, Brotaufstrich oder indisches Curry zubereitet, bringen sie Abwechslung auf den Tisch.

Bei den tierischen Lebensmitteln werden Vorzugsmilch und pasteurisierte Milch und daraus hergestellte Produkte wie Joghurt, Dickmilch, Buttermilch oder Käse verwendet. Da die Vollwerternährung nur aus Empfehlungen besteht, ist es frei gestellt, ob Fleisch, Fisch und Ei ein- bis zweimal pro Woche gegessen werden oder ob auf den Verzehr verzichtet wird.

Zum Süßen eignet sich frisches Obst oder ungeschwefelte Trockenfrüchte. Herkömmlicher Zucker, ebenso wie brauner Zucker oder Rübensirup, sind vergleichsweise nährstoffarm und werden nicht empfohlen. Honig wird nur in geringen Mengen verwendet.

Zum Würzen sind frische Kräuter am besten geeignet. Gesalzen wird nur sparsam mit jodiertem Meersalz.

Vollwerternährung und vollwertige Ernährung

Mit den „10 Regeln“ beschreibt die DGE die Grundsätze für eine vollwertige Ernährung. Die „10 Regeln der DGE“ unterstützen eine gesundheitsfördernde Lebensmittelauswahl und Zubereitung. Sie geben Hinweise für den Ernährungsalltag. Dabei steht der Begriff vollwertig für die bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen und Energie.
Die Grundsätze der Vollwerternährung sind umfassender. Sie unterstützen aus ernährungsphysiologischer Sicht die Empfehlungen der DGE. Sie berücksichtigen in starkem Maße auch sozial-ökonomische und ökologische Aspekte. Damit können die Grundsätze der Vollwertkost eine gute Hilfe sein, nachhaltiges Ernährungshandeln umzusetzen

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